Neue Klostergeschichte Wettingen
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Wandelnde Zebrastreifen» – Wer sind die Zisterzienser? (Teil 2)

31/5/2024

 
Nachdem im ersten Teil die Zisterzienser als Orden und das klösterliche Leben im Fokus gestanden hatte, zeigt dieser Beitrag, wie die Wettinger Zisterzienser ab 1227 auf der Klosterhalbinsel lebten, wie sie sich organisierten und Traditionen weiterpflegten.
von Annina Sandmeier-Walt
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Blick auf den Kreuzgang und die Konventbauten, also den Wohnbereich der Mönche, der Fremden verschlossen blieb. Bild: Kloster Wettingen, Marisstella vulgo Wettingen, Johann Franz Strickler, um 1720. © Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung. (Ausschnitt)
Unmittelbar nach der Gründung des Klosters begann der Kirchenbau und es entstand bis in die frühe Neuzeit ein komplexer Klosterbau mit Konventbauten, Kreuzgang, Gärten, Werkstätten und Mauern. Dabei gab es klare Trennungen von Bereichen für Laien und Geistliche. In der Kirche beteten die Konversen (Laienbrüder) und die geweihten Mönche getrennt, auch die Schlafräume waren separat. Die Klausur, der innere und nach aussen abgeschlossene Bereich des Klosters, war nur für Mönche zugänglich, Gäste hatten keinen Zutritt.

Ideal und Wirklichkeit
Das klösterliche Ideal der Bescheidenheit, das die Zisterzienser ursprünglich verfolgten, rückte angesichts realer Umstände in Wettingen wie anderorts zusehends in den Hintergrund. Das Kloster erwarb bald weitläufigen Grundbesitz im Limmattal, ferner in Uri, Zürich und Basel. Vor Ort hatte es bis 1798 zudem die Niedere Geschichtsbarkeit sowie Jagd- und Fischereirechte inne. Doch auch klosterintern gab es vom Mittelalter bis in die Neuzeit Verschiebungen der Aufgaben. Während weniger Konversen eintraten und das Land grösstenteils verpachtet wurde, verlagerten sich die Aufgaben der Mönche zunehmend auf Bildung sowie Seelsorge in Pfarreien und Frauenklöstern. So unterstanden sämtliche Zisterzienserinnenklöster der Ost- und Zentralschweiz für eine gewisse Zeit dem Wettinger Abt. Mit der Gründung einer eigenen Schule für Philosophie und Theologie 1604 legte die Abtei mehr Wert auf die wissenschaftliche Betätigung der Mönche.
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Plan des Klosters Frauenthal aus dem 18. Jahrhundert. Das Kloster Wettingen übernahm 1586 die geistliche Leitung des Zisterzienserinnenklosters. Bild: Zentralbibliothek Zürich, MK 2164 (https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-16027).

Teil von Kongregationen
Das mittelalterliche Filialsystem der Zisterzienserklöster wurde in der Neuzeit nach und nach durch Kongregationen – also einem Klosterverband selbständiger Klöster – abgelöst. Wettingen gehörte zur Oberdeutschen Zisterzienserkongregation und stand nach deren Auflösung der 1806 enstandenen Schweizerischen Zisterzienserkongregation vor. Mit der Aufhebung des Klosters Wettingen durch den Kanton Aargau 1841 und der Übernahme des Klosters Mehrerau bei Bregenz 1854 mussten die Mönche ihren Platz im Orden der Zisterzienser erst wieder finden. Ende des 19. Jahrhunderts gründete das Kloster eine eigene Kongregation, die heute den Namen «Zisterzienserkongregation von Mehrerau» trägt und deren Vorsitz der Abt von Wettingen-Mehrerau führt.
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Erinnerungskartusche im grossen Tafelsaal des Klosters Wettingen-Mehrerau. Die Abbildung zeigt das Kloster Wettingen. Bild: Annina Sandmeier-Walt.

Erinnerungen und Tradition in Mehrerau
Ein Blick in die Webseite des Klosters Wettingen-Mehrerau zeigt: Noch immer ist der Alltag der Mönche von 5:45 Uhr bis abends um 19:30 Uhr geprägt von den Gebetszeiten und der Messe. Und noch immer tragen sie den zweifarbigen Habit, der sie als Zisterzienser erkennbar macht. Auch Wettingen ist im am Bodensee gelegenen Kloster noch immer präsent. Von ihm zeugen Malereien von der Klosterhalbinsel und Gemälde von Wettinger Äbten aber auch Traditionen wie das Totengedenken, das samstägliche Salve Regina sowie das Gedenken der Katakombenheiligen Marianus und Getulius in der Vesper.


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Die neue Klostergeschichte Wettingen ist ein Projekt des Vereins Freunde des Klosters Wettingen und wird durch folgende Institutionen unterstützt:
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Josef und Margrit Killer-Schmidli Stiftung
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Marlis und Hans Peter Wüthrich-Mäder-Stiftung
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